Standortbestimmung: Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch im Bistum Mainz

Bischof Dr. Peter Kohlgraf und Stephanie Rieth, Bevollmächtigte des Generalvikars

Foto: Erbacher Hof Mainz

Bischof Dr. Peter Kohlgraf und Stephanie Rieth, Bevollmächtigte des Generalvikars, werden am 1. Juni im Erbacher Hof in einem moderierten Gespräch über den aktuellen Stand der Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch im Bistum Mainz informieren und diskutieren.

Studien zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs in der Katholischen Kirche lösen nach jeder Veröffentlichung aufs Neue einen Aufschrei aus: Wut, Entsetzen und Hilflosigkeit machen sich dann breit. Im Spätherbst dieses Jahres ist nun der Abschlussbericht der Aufarbeitungsstudie EVV für das Bistums Mainz geplant. „Erfahren. Verstehen.Vorsorgen“ – so der Titel und das Ziel der Studie, mit der das Bistum Mainz Rechtsanwalt Ulrich Weber aus Regensburg im Jahr 2019 beauftragt hat. Was ist der spezifische Ansatz und das Erkenntnisinteresse der Studie? Was erwarten sich die Verantwortlichen im Bistum Mainz – und was nicht?

Über diese Fragen spricht Klaus Hofmeister mit Bischof Dr. Peter Kohlgraf, der die Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch im Bistum Mainz gemeinsam mit Generalvikar Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz angestoßen hat und verantwortet, und mit Stephanie Rieth, die seit 2019 für das Themenfeld Intervention, Aufarbeitung und Prävention von sexuellem Missbrauch im Bistum Mainz zuständig ist. „Kirche kann Aufarbeitung selbst nicht leisten“ ist eine häufig geäußerte Kritik an den kirchlichen Bemühungen. Fest steht: Aufarbeitung ist weit mehr als Studien in Auftrag zu geben. Diese Studien können nur ein Teil von Aufarbeitung sein, aber im Sinne der Bestandsaufnahme und Transparenz sind sie notwendig und grundlegend.

Kirche darf Aufarbeitung nicht nur für sich alleine konzipieren; das kann sie gar nicht leisten. Es braucht den externen Blick, die Beratung, die Forderung und die Überprüfung von außen. Aber die Kirche kann sich, um ihrer Verantwortung willen, auch nicht herausziehen. Sie muss gewährleisten, dass Maßnahmen zur Aufarbeitung und Prävention auch im System umgesetzt und nachgehalten werden. Aus diesem Grund soll der Fokus im Gespräch geweitet werden: Wie handelt das Bistum Mainz heute im Umgang mit sexuellem Missbrauch? Von welcher Haltung lassen sich die Verantwortlichen leiten? Was gelingt schon und wo liegen die Herausforderungen? Auch diese Fragen sind Themen des Gesprächs – mit Blick auf Perspektiven für eine grundlegende Aufarbeitung im Bistum Mainz.

Termin:
Mittwoch, 1. Juni 2022 um 18 Uhr
Erbacher Hof Mainz
Grebenstr. 24-26
55116 Mainz

Die Teilnahme ist kostenfrei. Es besteht die Möglichkeit, das Gespräch im Livestream zu verfolgen. Weitere Informationen und die Möglichkeit, sich online anzumelden, finden sich auf der Webseite des Erbacher Hofs.